Montag, 16. August 2010

21.30 Uhr, Pezzo, 1.565m

Heute haben wir drei uns für die Etappe getrennt. Franz ist die kürzere Variante mit weniger Höhenmetern gefahren, weniger sind in den Alpen aber trozdem 1.834hm!

Nach 2km gemeinsamen Weg sind Martin und ich weiter in Richtung Bormio, Franz ist abgebogen nach Passo Mortirolo.

In Frontale angekommen führte für uns der Weg über unzählige Serpentinen (bin zu faul zum nachzählen, könnt ihr ja auf GoogleMaps machen :) auf geteerter Straße den Berg hinauf (Bild 1+2).
Irgendwann war es dann vorbei mit schön glatten Straßen, und weiter ging es über Schotter und oft grobe einbetonierte Natursteine. Dieser Teil war deutlich anstrengender als vorher die Straße hoch.
Vorbei an dem Refugio La Baita, folgten wir dem Weg immer weiter bergauf. Wieder folgten einige sehr anstrengende Serpentinen, die vorher im Berg nicht zu sehen waren.
Über den Hang hinweg lag schon etwas Schnee, und wir fuhren den Wanderweg zum Passo dell Alpe entlang.
Nach einiger Zeit war nichts mehr mit fahren, und wir schoben unsere Bikes den Weg, der sich in einen Bach verwandelt hatte hinauf bis zum Passo dell Alpe (Bild 3), und hier lag schon richtig Schnee :)

Bis zum Pass sind wir ingesamt 1.800hm am Stück gefahren, und haben dafür ca. 3,5 Std. benötigt.

Nun ging es über Wanderwege zur Gaviapass-Straße. Dort angekommen haben wir noch einmal kurz rast gemacht, bevor es hoch ging zum Gaviapass.
Den Pass hinauf wurde das Wetter zunehmen schlechter, inzwischen zeigte das Thermometer noch 10 Grad an, weitere 3km später waren es noch 6 Grad und es fing Schneeregen an. Schnell flüchteten wir uns ins Refugio Berni, und haben dort bei Pasta und Gemüsesuppe verbracht.
Da es zum Gaviapass nicht mehr weit war, und das Wetter nicht besser wurde, haben wir unsere Regenklamotten angezogen und sind los. Es existieren keine Bilder mehr von diesem Teil des Tages, da wir nur noch ins Qurtier wollten, aber lest weiter...
Wir also bei 3 Grad und Schnefall über den Gaviapass (2.637m) geflogen, und uns auf eine Halsbrecherische Abfahrt hinunter ins Tal gestürzt. Anfangs noch mit Schnee, der uns ein kostenloses Peeling bescheerte, später mit strömendem Regen, Nebel und entgegenkommenden Autos auf teilweise Leitplankenfreier Straße! Durch einen Tunnel sind wir auch noch ohne Beleuchtung durch geschossen, den wir kürzer eingeschätzt hatten. Super, das Ergebnis war Martin und Alex in einer stockfinsteren Röhre, die Hand vor Augen nicht zu sehen.

Völlig durchgefroren und klatschnass endlich am vermeindlichen Zielort angekommen, hat uns die nette Dame im Tourist-Information in Ponte di Legno gesagt das wir zu weit abgefahren sind und wieder zurück nach Pezzo müssen, den Berg hoch 5km und zusätzliche 300hm... Wieder einmal!

Uns ist fast der Hals geplatz, mit einer ordentlichen Vorbereitung wäre das nicht passiert, aber schon wieder etwas für das nächste Mal gelernt!
Der einzige Vorteil an dem ganzen Scheiß war, das uns warm wurde, und wir unsere Finger wieder spüren konnten.
Dann im RICHTIGEN Quartier angekommen begrüßte uns Franz vom Balkon, seine Tour muss auch klasse gewesen sein. So ein bisschen back to the roots, nur mit Karte und Roadbook, ganz ohne GPS.

Alles in allem war der Tag trotz allen Anstrengungen nicht ganz so übel wie erwartet. Vielleicht war aber auch das Wellness gestern das Wundermittel :)

1 Kommentar:

  1. Auf den heutigen Kommentar hab ich noch gewartet! Jetzt kann ich beruhigt ins Bett gehen ;-) Wie immer cool geschrieben und ich freu mich jetzt schon auf Berichte und Bilder von morgen!
    Jetzt habt ihr also den schlimmsten Tag hinter Euch gebracht, oder?

    Guts Nächtl und morgen wieder "Kraft in den Beinen"
    Kristin

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